Und schwups, haste 'ne Soljanka gemacht!
20.02.2009, 23:11:35
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Nach dem, nicht zu erwartenden Erfolg des Berichts über die Herstellung von Hausmacher Bratwurst ist es
mir ein Bedürfnis den Lesern des BP die Krone der Ostdeutschen Kochkunst
vorzustellen,..., die immer noch beliebte
SOLJANKA
Für diejenigen Pöbelleser die nicht so richtig wissen um was es hier
überhaupt geht, ganz kurz eine kleine Einführung. SOLJANKA ist eine saure
Wurstsuppe aus Russland oder der Ukraine. In Kochbüchern liest man auch mal
was von Fleischsuppe aber Fleisch war in soz. Zeiten recht knapp und deswegen
wurde die Suppe von pfiffigen DDR-Köchen „leicht“ modifiziert und am Ende
hat das ganze Land gedacht, es esse die original russische Nationalsuppe. Das
ging sogar soweit, dass Urlauber welche aus der Sowjetunion zurückkamen
folgendes Fazit zogen:“…war ja nicht schlecht aber von Soljanka haben die
dort gar keine Ahnung“. Ganz böse Gastronomen nutzten das Süppchen auch
für Zutaten die vor der nächsten Hygienekontrolle verschwinden mussten bzw.
nur noch scharf, sauer und gut durchgekocht vom Verdauunsapparat angenommen
wurden. Auf Ostdeutsch: die Produkte wurden veredelt (nicht weggeschmissen)
und zur Befriedigung der Bedürfnisse der Bevölkerung verwendet – zack,
Prämie. Mit diesen schlimmen Machenschaften hat unsere Edelsoli natürlich
nichts am Hut, es ist zwar immer noch kein Fleisch drin aber wer es möchte,
kann ein Teil der Wurst auch durch gekochtes oder gebratenes Fleisch
ersetzen.
Jetz geht’s aber los. Die Zubereitung für ca. 8 Personen dauert für
Leute die schon mal ein Messer in der Hand gehalten haben etwa 45 Minuten und
für die Anderen eine Stunde.
Die Zutaten:
3-5 Zwiebeln
Etwa 100 g Salami, wer keine zur Hand hat sollte aber unbedingt etwas
Speck nehmen damit es etwas rauchig, nicht riecht, sondern schmeckt.
Etwa 500 g Jagdwurst oder Bierwurst oder Schinkenwurst – was gerade am
billigsten ist, aber keine Leberwurst sonst müsste man die Suppe umbenennen
z. B. in saure Lebercremsuppe – Scherz
1 Btl. Paprika edelsüß (70g)
Irgendetwas zum scharf machen: Chili, Paprika scharf, zur Not auch
Pfeffer – ich nehme Tabasco
Eine Messerspitze Piment gemahlen
Knoblauch wie jeder will, habt ihr aber frischen dann geschnitten mit den
Zwiebeln anbraten.
3 Esslöffel Ketchup
1 Gl. ungarischen Letscho, Spreewälder macht´s auch, aber nicht das
ganze Glas rein(halbes), den Rest so essen.
1 Gl. Gewürzgurken, keine Salzgurken –hier geht’s um die Brühe, aber
wieder nicht das ganze Glas nutzen. Rest so essen.
Wasser aus dem Hahn (wird trotzdem keine Hähnchenbrühe), Wassermenge nach
Gästezahl - gewisse Inhaltsfülle sollte aber beachtet werden -„ist da auch
was drin?“
Brühpulver oder Würfel.
Kleiner Becher Saure Sahne, zur Not macht´s auch Kaffeesahne
Eine Zitrone zur Garnitur
Eine ganz wichtige Sache bevor ich zur eigentlichen Zubereitung komme.
Alles was geschnitten werden muss, wird in Streifen geschnitten nicht in
Würfel!!
Zwiebeln und gegebenenfalls Knoblauch schneiden. Wählt das Messer nicht zu
klein sonst dauert´s zu lange. Nicht vergessen: 1.Hilfe Kasten
bereitstellen.
Und los:
Wurst und Salami schneiden...
Topf auf den Herd und zuerst die Salami oder den Speck anbraten, falls zu
wenig Fett ausbrät, dann etwas Margarine dazu
Zwiebeln schneiden und rein damit und schön braten lassen.
Wurst rein und schön braten lassen, aber nicht zu lange
Ketchup rein
Paprika edelsüß und Piment dazu, jetzt etwas schmoren lassen...
... bis man eine rot-braune Masse im Topf hat....,
...aber aufgepasst das Zeug brennt schnell an - Wasser dazu und Brühpulver.
Solange wie ihr aufs kochen wartet nicht rumstehen sondern Flasche Bier
öffnen und schnell trinken ....
... da jetzt die sauren Gurken und das Letscho geschnitten wird.
Auf keinen Fall die Gurkenbrühe wegschütten, das Dünne vom Letscho teilweise
mit in die Soljanka schütten. Erst wenn´s kocht die Gurken und das Letscho rein.
Abschmecken mit was Scharfen (aber nicht mit Senf) ...,
... mit Gurkenwasser und ev. mit noch mehr Brühpulver. Sollte es noch zu dick
sein, Wasser dazu. Sollte die Wurst recht mild gewesen sein dann eine Prise
Salz.
Kelle –Teller – Zitronenscheiben auf die Suppe und darauf einen Löffel saure
Sahne.
Der Rest ist Schweigen … und Genießen! (*auf die Uhr guck*)
ABER ...
... Genosse, auch DU hältst deine Küche sauber!
Rudi W.
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| | # 1 hmm
meine Papa macht die gaaaaanz anders...
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20.02.09, 23:25 - K.P.
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| # 2 SZ vom 21.02.
Zu „Literatur zwischen Messer und Gabel“ laden die Kinder- und Jugendbibliothek und das Steinhaus für den 27. Februar um 20 Uhr ein. Unter dem Titel „Russische Leidenschaft“ werden Piroggen, Buchweizenblinis und vieles mehr serviert. Außerdem sind Geschichten von Puschkin, Gogol, Gorki und anderen Autoren zu hören. (SZ)
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20.02.09, 23:53 - *BP*-Pressedienst
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| # 3
Gibts da auch Wodka ? ^^
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21.02.09, 10:54 - G.
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| # 4 Das sind doch Diergs Zauberhände...
...da am Herd. Lasst euch sagen, auch ich kam schon in den Genuss dieser Gaumenfreude und ich muss sagenda geht recht wenig drüber.
In diesem Sinne, meine Frau hat schon den ersten Auftrag für nächste Woche
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21.02.09, 17:01 - Vopo
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| # 5 SOLI
Ach deswegen Soli-daritätsbeitrag
damit ihr Ossi`s russische Solijanka essen könnt !
Ich geniesse nur Kaviar und Langusten.
Da bleib ich doch lieber bei Capacciobratwurst wenn ich zuviel Hummer "genossen" habe. Den Rest macht der Unicum. (Timm`Saurer tut`s auch.
Lion
Ich hoffe Vopo`s Frau meint mich...!
P.s.:Lieber Rudi. Der Tellerrand ist sehr unansehnlich...! und aus der Dose schmeckts mir sowieso besser!..., denn da brauch ich keinen Teller aufzuwaschen.
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22.02.09, 20:33 - Lion
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